Geschichte der traditionellen tibetischen Medizin
Die traditionelle tibetische Medizin – im Folgenden kurz TTM genannt – ist eines der fünf Hauptwissensgebiete der tibetischen Kultur.
Die TTM ist ein über zweitausend Jahre altes holistisches Medizinsystem das aus der vorbuddhistischen, schamanistischen Bön-Kultur sowie aus Heilwissen der indischen, chinesischen und persisch-griechischen Medizinsysteme im 7. Jahrhundert entstand und seit damals in der traditionellen Form angewendet wird. Die TTM hat in ihrer traditionellen Form eine enge Beziehung zum Buddhismus und den darin beinhalteten Geisteswissenschaften.
Die Wirkungsweise der TTM
Die TTM erklärt die Eigenschaften der fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum im Zusammenhang mit den drei Körpersäften Wind, Galle und Schleim, sowie die Verbindung zwischen Körper und Geist.
Die fünf Elemente haben eine direkte Auswirkung auf die Balance der drei Körpersäfte. Die drei Körpersäfte funktionieren grundsätzlich lebensunterstützend. Eine Dysbalance verursacht aber Fehlfunktionen der sieben Grundstoffe des Körpers und der drei Ausscheidungen, was zu physischen und psychischen Krankheiten führen kann.
Die Hauptursache aller Störungen ist die Unwissenheit, die allen Individuen innewohnt. Diese beinhaltet die drei Geistesgifte Gier, Hass und Verblendung die ihrerseits in Verbindung zu den Körpersäften stehen und Störungen auslösen können.
Die auslösenden Faktoren einer Störung sind die Ursache und die Bedingung. Man kann also sagen das wir die Ursache von Störungen in uns tragen und für deren Manifestation eine günstige Bedingung notwendig ist. Diese Bedingungen wären z.B. unsere Ernährung, der Lebensstil, die Jahreszeit und psychologische Faktoren.
Die TTM versucht nun unter Einbeziehung dieser Aspekte die Balance der Elemente und Säfte wieder herzustellen und für Wohlbefinden zu sorgen. Dazu stehen Methoden wie Ernährungs- und Lebensstilberatung, Massagen mit erwärmtem Öl, Kräuterstempelmassagen, Kräuterbäder, Schröpfungen, Moxabustionen zur Verfügung.